Wissenschaftlicher Welterbe-Beirat bei Festakt im Schweriner Landtag verabschiedet

Schwerin übergibt Antragsunterlagen an das Kulturministerium

Das Schweriner Schloss ist der Mittelpunkt der Bewerbung für das UNESCO-Weltkulturerbe, Foto: maxpress
Das Schweriner Schloss ist der Mittelpunkt der Bewerbung für das UNESCO-Weltkulturerbe, Foto: maxpress

Altstadt • Mit einem Festakt im Plenarsaal des Landtags im Schweriner Schloss begehen heute Landtag, Land und Landeshauptstadt den Abschluss der Bewerbungsphase für das UNESCO-Weltkulturerbe. Verabschiedet werden bei diesem Termin die Mitglieder des wissenschaftlichen Beirats zur Welterbe-Bewerbung Schwerins. Außerdem übergibt Schwerin die Bewerbung des Residenzensembles Schwerin für die UNESCO Welterbeliste offiziell an das Ministerium für Wissenschaft, Kultur, Bundes und Europaangelegenheiten.

„Wir feiern heute einen Meilenstein in unserer Welterbe-Bewerbung. Die umfangreichen Bewerbungsunterlagen für die Eintragung des Residenzensembles Schwerin in die Welterbeliste gehen nun auf den Weg nach Paris“, sagte Oberbürgermeister Rico Badenschier.
Badenschier dankte den Mitgliedern des Beirates, die Schwerin als Partner der Bewerbung in den letzten Jahren bei der Antragserstellung beraten und den wissenschaftlichen Diskurs um das Residenzensemble Schwerin gefördert haben.

Die Landeshauptstadt Schwerin bewirbt sich mit ihrem Residenzensemble aus über 30 Gebäuden, Plätzen und Gärten, die gemeinsam den außergewöhnlichen universellen Wert belegen, den jede Welterbestätte bei einer Einschreibung bestätigt bekommt.
Der besondere Wert des Residenzensembles Schwerin liegt in dem besonders gut erhaltenen und differenzierten Residenzensemble, das überwiegend im 19. Jahrhundert entstand, aber eine kontinuierliche Entwicklung vom 18. bis in das frühe 20. Jahrhundert aufweist. Im Zentrum steht das Schweriner Schloss als ein herausragendes historistisches Residenzschloss mit seiner besonderen Inszenierung im Stadt- und Naturraum.

Das Residenzensemble Schwerin ist nicht nur ein besonders gut erhaltenes architektonisches Ensemble in verschiedenen Baustilen, sondern in seiner Architektur auch Zeugnis für die untergegangene Tradition der Monarchie in Form des Hauses Mecklenburg Schwerin. Diese Tradition ist im Residenzensemble heute noch an den zahlreichen Monogrammen, Wappen oder Symbolen - etwa die Niklot Statue im Schloss – erkennbar.

Neben der wissenschaftlichen Begründung des außergewöhnlichen universellen Wertes ist auch ein Managementplan zum Schutz, Erhalt und zur nachhaltigen Entwicklung Teil der Bewerbung. Dieser Managementplan, sowie die Bewerbung allgemein wurden von der Stadtvertretung im Jahr 2022 beschlossen. „Unsere Stadtvertretung hat damit ein wichtiges Signal der breiten Zustimmung für dieses Projekt gesendet. Schon die Idee der Schweriner Welterbe-Bewerbung ging aus den Reihen der Stadtgesellschaft - des Vereins Pro Schwerin - hervor. Seit 2015 ist der Förderverein Welterbe Schwerin e.V. aktiver Begleiter unserer Welterbe-Bewerbung“, betonte Schwerins Oberbürgermeister.

Aus Mecklenburg-Vorpommern gehen die Bewerbungsunterlagen an die Ständige Vertretung der Kultusministerkonferenz sowie an die Koordinierungsstelle Welterbe im Auswärtigen Amt, um von dort am 1. Februar 2023 bei der UNESCO in Paris eingereicht zu werden.
Im Anschluss beginnt ab März 2023 die Evaluationsphase des Antrages durch die UNESCO Partnerorganisation ICOMOS (International Council of Monuments and Sites). Diese Phase wird auch einen Vor-Ort-Termin in Schwerin im Jahr 2023 beinhalten. Nach dem Ende der Evaluationsphase 2024 wird die folgende Sitzung der UNESCO Kommission eine Entscheidung über die Einschreibung des Residenzensembles Schwerin auf die Welterbeliste treffen.

Landeshauptstadt Schwerin