Staubsaugen gegen Milben
Allergologe erklärt verschiedene Maßnahmen zum Schutz vor allergischen Reaktionen
Schwerin • Im Herbst und Winter leiden Allergiker besonders, wenn sie auf Hausstaubmilben reagieren. Dr. Gaston Schley erklärt, woran das liegt und wie sich Allergiker schützen können.
Wer jeden Morgen mit einer laufenden Nase aufwacht, mit juckenden Hautstellen und sich unausgeschlafen fühlt, leidet womöglich unter einer Hausstaubmilbenallergie. „Das bedeutet nicht, dass jemand nachlässig mit dem Putzen ist“, erklärt Dr. Gaston Schley, Chefarzt der Dermatologie in den Helios Kliniken Schwerin.
Die Milben sitzen in Polstermöbeln, auf Teppichen, Kissen und in der Matratze. „Sie sind harmlos und ernähren sich von abgefallenen Hautschuppen.“ Die allergische Reaktion erfolgt auf den Kot der Tiere. Im Winter, wenn die Heizsaison beginnt, sterben die Tiere vermehrt. „Sie lieben feuchte Bedingungen. Die Heizungsluft ist eher trocken, was ihnen nicht bekommt.“ Die Heizung wirbelt den Staub und damit die Allergene zusätzlich auf. „Staubsaugen sollte für Allergiker jetzt tägliche Aufgabe sein“, so Dr. Schley. Mit feuchten Tüchern nachwischen ebenso, um den aufgewirbelten Staub aufzufangen.
Bettwäsche gehört laut dem Chefarzt nach einer Woche gewechselt und bei 60 Grad gewaschen. Kissen, Decke und Matratze können mit einem sogenannten „Encasing“ geschützt werden, also milbendichten Bezügen. Wenn Wäsche nicht heiß gewaschen werden kann, hat der Chefarzt einen Tipp: „Geben Sie die Wäsche für einen Tag in den Gefrierschrank. Das tötet die Milben ebenfalls ab. Danach kann sie bei geringerer Temperatur gewaschen werden.“
Staubfänger sollten vermieden werden, Blumen haben im Schlafzimmer ebenso nichts zu suchen. Wer diese Tipps beachtet, hat gute Chancen, die Beschwerden zu lindern. Falls das nicht klappt, sollte ein Allergologe aufgesucht werden. In anhaltenden Fällen können Antihistaminika oder eine spezifische Immuntherapie zum Einsatz kommen.
Helios/ph