hauspost fragt nach: Dezember 2022
Wie kann die Stadt die vielen Sportvereine Schwerins vor finanziellen Notlagen schützen und unter die Arme greifen?
Gert Rudolf, Fraktionsvorsitzender CDU/FDP
Bereits in der Corona-Pandemie haben wir den Sport in der Landeshauptstadt unterstützt. Gegen den Widerstand des Oberbürgermeisters setzten wir in der Stadtvertretung die Unterstützung des damals besonders betroffenen Teamsports in Höhe von 100.000 Euro durch. Die Stadt kann in der aktuellen Krise nur wenig helfen. Ich sehe vor allem die Bundes- und Landesregierung in der Pflicht, dafür zu sorgen, dass die Sportvereine nicht auf den gestiegenen Energiekosten sitzen bleiben und ihre Existenz gefährdet wird. Der Energiefonds des Landes wird dafür wohl nicht reichen, da dieser auch für andere wichtige Bereiche eingesetzt werden soll.
Gerd Böttger, Fraktionsvorsitzender DIE LINKE
Die Sportvereine leisten einen wichtigen Beitrag zur sinnvollen Freizeitgestaltung, besonders für junge Menschen. Sie dürfen in der jetzigen Situation nicht im Regen stehen gelassen werden. Die Stadt und hier besonders das ZGM können zum Beispiel Mieten für die Vereine erlassen oder Stunden. In besonderen Notlagen wären auch direkt Zuschüsse der Stadt denkbar. Das hat die Stadtvertretung zu Beginn der Coronawelle schon einmal mit bestimmten Sportvereinen entschieden. Auf keinen Fall dürfte der Verein schließen und die Mitglieder vor der Tür stehen lassen.
Mandy Pfeifer, Fraktionsvorsitzende SPD
Steigende Energiepreise betreffen uns alle und machen auch vor den Sportvereinen nicht halt. Die Stadtvertretung hat sich in der Frage bereits auf den Weg gemacht und den Oberbürgermeister zur Prüfung von Unterstützungsmaßnahmen für Sportvereine beauftragt. Gut vorstellen könnte ich mir beispielsweise, die Vereine von kommunaler Seite aus bei der Suche nach Förderprogrammen des Landes und des Bundes zu unterstützen, etwa für bauliche Maßnahmen zur Energieeinsparung oder Umrüstung auf LED-Beleuchtung. Fest steht: Die Stadt bleibt auch in diesen schwierigen Zeiten im Dialog mit den Vereinen.
Petra Federau, Fraktionsvorsitzende AfD
In der vergangenen Sitzung hat sich die Stadtvertretung für die Unterstützung der Sportvereine ausgesprochen. Seitens der Verwaltung wurde bereits eine mögliche finanzielle Unterstützung im Rahmen der Sportförderrichtlinie signalisiert. Davon können hoffentlich viele Vereine profitieren. Denkbar wären auch Verhandlungen mit den Stadtwerken, aber hier darf nicht vergessen werden, dass diese ebenfalls von der Energiekrise betroffen sind, genauso wie alle Privathaushalte, Firmen und auch Vereine aus anderen Bereichen. Wir doktern damit weiterhin nur an den Symptomen herum und nicht an deren Ursache.
Manfred Strauß, Fraktionsvorsitzender Unabhängige Bürger
Alle Vereine arbeiten ehrenamtlich und leisten gerade im Kinder- und Jugendsport sehr gute Arbeit – Danke dafür! Damit das so bleibt, müssen Sportvereine und die Stadt noch mehr miteinander ins Gespräch kommen. Anteilige Bewirtschaftungskosten sollten zeitnah an die Vereine ausgezahlt werden, damit diese nicht unnötig lange in Vorkasse gehen müssen. Aufgrund der Haushaltskonsolidierung sind der Stadt ein wenig die Hände gebunden. Freiwillige Leistungen, wie zum Beispiel zusätzliche finanzielle Unterstützungen der Vereine, würden vom Innenministerium nicht genehmigt werden. Umso wichtiger ist es, dass die Landesregierung hier nachsteuert.
Regina Dorfmann, Fraktionsvorsitzende Bündnis 90/DIE GRÜNEN
Die Energiekrise und die damit verbundenen Kostenerhöhungen treffen alle: Privatpersonen, Betriebe, Vereine. Und die Politik kann sich nur im Rahmen der vorhandenen Möglichkeiten darum bemühen, unterstützend zu wirken. Da möchten wir die Sportvereine nicht anders behandeln als andere Vereine, die für unsere Stadtgesellschaft ebenso wichtig sind. Als Konsolidierungskommune können wir nicht immer in dem Maße unterstützen, wie wir es als Stadtvertretung manchmal gern wollten, aber auch in der Corona-Zeit haben wir einiges möglich gemacht. Das werden wir auch jetzt wieder tun. Gemeinsam und solidarisch.