Sicherheit durch Kanal-TV
Planmäßige Kamerabefahrungen sorgen für intaktes Abwassersystem
Schwerin • Rund 60 Kilometer legt ein kleines, mit einer Kamera bestücktes Fahrzeug pro Jahr zurück, um unter der Erde den Zustand von Kanälen zu erfassen und zu dokumentieren. Die Schweriner Abwasserentsorgung (SAE) ermittelt so mögliche Schäden, kann Sanierungsbedarfe planen und Störungen beseitigen.
In der Straße Am Strand in Zippendorf klaffte Ende September ein Loch. Offensichtlich hatte sich der Boden gesenkt, was zum Nachrutschen der Pflastersteine führte. „Die Polizei machte uns auf diese Versackung aufmerksam. Um die Ursache zu erkennen, setzen wir in solchen Fällen auf eine Kanalbefahrung“, sagt Andreas Klank, Meister Abwasserableitung. Dazu führte Kanalinspekteur Julius Lawrenz einen rund 30 Zentimeter langen Fahrwagen in den nächstgelegenen Schacht.
Mit Licht und Kamera ausgestattet kann dieses technische Hilfsmittel unterirdisch den Zustand auf den Monitor des Einsatzfahrzeuges übertragen. „Anhand dieser Aufnahmen sehen wir, ob unsere Anlagen in der Kanaltrasse Schäden aufweisen“, erklärt er. Die aufgezeichneten Filme stehen für eine Analyse später auch auf dem Computer zur Verfügung.
Das zeitnahe Erkunden von Störungen durch Versackungen oder Verstopfungen ist nur eine Aufgabe, wenn die Kanäle der Landeshauptstadt mit einer Länge von insgesamt rund 630 Kilometern inspiziert werden. Die Befahrungen finden kontinuierlich und nach Plan statt.
„Pro Jahr schaffen wir 45 Kilometer unseres eigenen Netzes. Die Bestandsaufnahme gibt Aufschluss darüber, wo Sanierungen erforderlich sind“, sagt Andreas Klank. Ob Materialermüdung oder Fremdeinwirkung, beispielsweise durch einwachsende Wurzeln – es gibt verschiedene Ursachen, die zu einer Störung führen können.
Weitere 15 Kilometer Kanalbefahrung erfolgen als Dienstleistung für andere Abwasserentsorgungsbetriebe. Die SAE und WAG betreuen darüber hinaus das Schweriner Straßenentwässerungsnetz. Zu dieser Aufgabe gehören die Reinigung, Wartung, Kanalinspektion und Sanierungsplanung.
maxpress/Barbara Arndt