Im Austausch bleiben für mehr Fortschritt

Beim ersten Patiententag zu Multipler Sklerose erfuhren Betroffene von Chancen der Versorgung

Treten sowohl im Gehirn als auch im Rückenmark chronische Entzündungen auf, ist von Multipler Sklerose (MS) die Rede. In Folge der Nervenschäden kommt es bei den Erkrankten zu Lähmungen, Müdigkeit oder auch Sehbehinderung
Manja Schumann, Physiotherapeutin vom NOZ (l.), und Martin Seifert, Fachlicher Leiter des NOZ (r.) gaben den Teilnehmenden nützliche Übungen mit an die Hand, Fotos: NOZ, maxpress, Ottobock

Schwerin • Treten sowohl im Gehirn als auch im Rückenmark chronische Entzündungen auf, ist von Multipler Sklerose (MS) die Rede. In Folge der Nervenschäden kommt es bei den Erkrankten zu Lähmungen, Müdigkeit oder auch Sehbehinderung.

Um Betroffenen besser helfen zu können, veranstalteten das STOLLE Sanitätshaus und das Neuroorthopädische Zentrum für Physiotherapie (NOZ) in Kooperation mit der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) am 10. September einen gemeinsamen Patiententag zum Thema „Gehen verstehen“. „Gehfähig zu bleiben, ist für die meisten MS-Geschädigten der größte Wunsch“, sagt Martin Seifert, Fachlicher Leiter des NOZ. „Für uns ist es wichtig, zu erfahren, inwiefern sich die Menschen gut oder weniger gut versorgt fühlen.

Ein solcher Tag, der Patienten und Therapeuten zusammenbringt und an dem man in den Austausch kommt, ist daher enorm wertvoll.“ Mehr als 20 Betroffene waren der Einladung gefolgt. Jeder von ihnen erhielt eine umfassende Ganganalyse. Es folgten ein physiotherapeutischer Funktionstest und ein Anamnesegespräch. „Bei Multipler Sklerose lässt sich wirklich viel bewegen“, so Neuroorthopädie- Experte Andreas Albath von STOLLE. „Wir möchten individuell gucken, wo Auffälligkeiten sind, welche Defizite der Patient hat und daraufhin schauen, welche Therapie die bestmögliche Förderung ist.“ Kleinere Übungen bekamen die Teilnehmenden auch direkt gezeigt.

„Die meisten MS-Betroffenen wissen, dass Bewegung wichtig ist. Viele machen Ergotherapie oder gehen ins Fitnessstudio. Dabei trainieren sie ihren ganzen Körper“, sagt Physiotherapeutin Manja Schumann. „Es ist aber durchaus sinnvoll, bestimmte Bereiche gesondert zu trainieren, um den größtmöglichen Effekt zu haben.“ Am Ende des Tages konnte also jeder Teilnehmer etwas individuell für sich mitnehmen. „Wir haben gemerkt, wie viele Fragen doch jeder hat, egal ob jemand seit 20 Jahren oder seit zwei Jahren von seiner Diagnose weiß“, resümiert Martin Seifert. Es bedarf also unbedingt einer Wiederholung.

maxpress/ Marie-Luisa Lembcke