Interesse an Pflege steigt stetig

Das Netzwerk für Menschen begrüßt in diesem Jahr zehn Auszubildende

Die Zahl der Auszubildenden in der Pflege ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen – in Deutschland 2021 allein um sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Die feierliche Einschulung fand wie jedes Jahr in der Paulskirche statt. Die Vorfreude ist den Auszubildenden ins Gesicht geschrieben, Foto: Netzwerk für Menschen

Schwerin • Die Zahl der Auszubildenden in der Pflege ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen – in Deutschland 2021 allein um sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In Mecklenburg- Vorpommern entschieden sich 1.550 Auszubildende im Schuljahr 2021/2022 für den Pflegeberuf.

Auch das Augustenstift zu Schwerin und die SOZIUS gGmbH begrüßen dieses Jahr zehn junge Menschen. Jeder von ihnen hat sich für die dreijährige Ausbildung zur Pflegefachfrau oder zum Pflegefachmann entschieden. Diese hat nun das dritte Jahr in Folge begonnen und bringt höhere Anforderungen an die Auszubildenden mit sich. Gefordert sind eine gute Selbstorganisation, die Fähigkeit, sich Kompetenzen selbstständig mithilfe von Lektüre anzueignen und in ganzheitlichen Themenkomplexen zu lernen.

Umso wichtiger ist es da, wenn sich die Auszubildenden vor dem Ausbildungsstart gut über die Anforderungen informiert haben und genau wissen, was sie erwartet – so wie Aschad Tchakpedeou es getan hat. Er hat vor seiner Ausbildung bereits mehrfach Erfahrungen im Bereich der Pflege gesammelt. „Ich habe vorher schon ein Praktikum im SOZIUS Haus ,Weststadt‘ gemacht. Dort haben mir die Arbeit und die Atmosphäre sehr gut gefallen“, so der junge Mann. „Während eines Schulpraktikums bin ich auch schon im Ambulanten Dienst des Augustenstift mitgefahren und habe bei der medizinischen Versorgung der Patienten geholfen. Und einen Tag war ich in der Kurzzeitpflege Gartenhöhe.“ Den eigentlichen Auslöser, sich für eine Ausbildung zum Pflegefachmann zu bewerben, gab aber seine Familie. „Meine Mutter hat mich schon immer dazu motiviert, in die Richtung eines medizinischen Berufes zu gehen. Meine Stiefschwester arbeitet bereits in der Pflege und meine Cousine ist Krankenschwester. Da wird man automatisch angesteckt und interessiert sich dafür.“

Die Zukunftsaussichten für die neuen Auszubildenden wie Aschad Tchakpedeou sind übrigens sehr gut. Zum einen wird die Zahl der Pflegebedürftigen in den nächsten Jahren deutlich zunehmen und so auch der Bedarf an Pflegekräften. Die Fachkräfte werden gefragt sein wie nie. Zum anderen wird im nächsten Jahr eine neue Personalbemessung in der Pflege eingeführt, die den Fachkräften noch umfangreichere Kompetenzen zukommen lässt. Das stärkt deren Rolle und professionalisiert den Beruf noch weiter. Und nicht zuletzt steigen auch die Gehälter in der Pflege seit Jahren deutlich. Verdient Aschad Tchakpedeou im ersten Lehrjahr bereits 1.100 Euro, werden es nach bestandener Ausbildung bei einer 40-Stunden-Woche mindestens 3.200 Euro sein, zuzüglich umfangreicher Zuschläge – gute Aussichten also für einen wertvollen Beruf.

NFM/fh

Aschad Tchakpedeou ist einer der neuen Auszubildenden und hat sich vorher gut über den Pflegeberuf informiert
Aschad Tchakpedeou ist einer der neuen Auszubildenden und hat sich vorher gut über den Pflegeberuf informiert, Foto: NFM