Größter Kunstankauf für die Stadt Schwerin
Vor 50 Jahren fand die Ausstellung „Plastik im Park“ statt
Schwerin • Es war die meistbesuchte Kunstausstellung in Schwerins Geschichte. Die Rede ist von der Schau „Plastik im Park“ im Jahr 1972 – vor 50 Jahren. Innerhalb weniger Wochen besahen 150.000 Besucherinnen und Besucher die Präsentation. Sie wurde anlässlich der 14. Arbeiterfestspiele initiiert und war zugleich die zweite ihrer Art in der DDR.
Bereits während der Ausstellung im Burggarten des Schlosses waren die Schwerinerinnen und Schweriner aufgefordert ihre Favoriten zu küren, da dem Rat der Stadt Investitionsmittel zum Ankauf mehrerer Plastiken zur Verfügung standen. Schließlich beschloss die Kulturabteilung den Ankauf von insgesamt 21 ausgestellten Werken. Diese sollten nicht nur im Burggarten verbleiben, sondern insbesondere in Lankow ihre neue Heimat finden. „Der seinerzeit mit der Präsentation im Burggarten verbundene Ankauf der plastischen Bildwerke war der Größte, den die Stadt Schwerin im 20. Jahrhundert tätigte“, schätzt Dr. Jakob Schwichtenberg aus dem städtischen Kulturbüro ein.
Im Anmeldezentrum des Konservatoriums und der Volkshochschule werden anlässlich des 50. Jubiläums, Fotografien derjenigen Plastiken ausgestellt, die ehemals angekauft wurden. Einige davon sind bis heute stadtbildprägende Fotomotive: „Lütt Matten de Haas“ von Walter Preik schmückt den Grünzug Lankow, der „Junge mit Taube“ von August-Martin Hoffmann das Pfaffenteichufer in der August-Bebel-Straße. Im Schweriner Zoo sind „Wolf und Storch“ von Stefan Horota und „Kranich und Flamingo“ von August-Martin Hoffmann zu finden. In der Ausstellung sind auch Fotos und das Bronzemodell der „Schirmkinder“ von Stefan Horota zu sehen, die im Zuge des damaligen Kunstankaufs beschafft wurden.
Zu sehen sind in der Ausstellung aber auch Abbildungen von Kunstwerken, die 1972 nur als Sommergast in Schwerin weilten oder heute leider nicht mehr im Stadtbild zu sehen sind. Ein Großteil der seinerzeit angekauften Plastiken befindet sich heute im Depot des Staatlichen Museums, nachdem der Burggarten restauriert bzw. die Promenade am Burgsee für die Bundesgartenschau 2009 instandgesetzt wurden. Eine Neuaufstellung erfolgte bis heute leider nicht. Dazu gehört auch die von den Zeitgenossen geschätzte Plastik „Ziegenreiter“ von Martin Hadelein.
Bis zum 30. November wird die Sonderausstellung der Stadtgeschichtlichen Sammlung im Anmeldezentrum des Konservatoriums und der Volkshochschule, Puschkinstraße 13 (Brandensteinsches Palais), jeweils von Montag bis Mittwoch, 9 bis 13 Uhr und 14 bis 17 Uhr sowie am Donnerstag zwischen 9 bis 13 Uhr und 14 bis 18 Uhr zu sehen sein. Der Eintritt ist kostenlos.
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